Feuerwehren des Abschnittes 1 im Unwettereinsatz
Freitag, der 13.:
Als am Freitag, dem 13. September, die ersten Alarmierungen zu blockierten Verkehrswegen und umgestürzten Bäumen eintrafen, konnte keine Feuerwehr des Bereichsfeuerwehrverbandes Hartberg und insbesondere des Feuerwehrabschnittes 1 ahnen, was in den nächsten Tagen und Stunden auf sie zukommen würde.
Abschnitt 1 besonders betroffen:
Besonders den Feuerwehrabschnitt 1 des Bereichsfeuerwehrverbandes Hartberg, welchem die Feuerwehren Penzendorf, Hartberg, Schildbach, Mitterdombach, Pöllau und die Betriebsfeuerwehr Durmont angehören, hat es während dieses Sturmereignisses hart getroffen.
Abschnittsfeuerwehrkommandant Stefan Prinz, seines Zeichens auch Kommandant der Feuerwehr Pöllau, stand das ganze Wochenende selbst im Pöllauer Tal im Einsatz. Dennoch zeigt er sich überwältigt von den Leistungen seiner Einsatzkräfte im Abschnitt 1. „Die Feuerwehren haben Großartiges geleistet.“, so Prinz. „Viele Kräfte standen seit Freitag im Dauereinsatz, haben wenig Schlaf hinter sich – das macht die ganze Sache nochmal gefährlicher. Das Arbeiten während der starken Sturmböen war teilweise lebensgefährlich für unsere Einsatzkräfte. Man darf dabei nicht vergessen, dass alle unserer Kräfte dies freiwillig und unentgeltlich machen!“ fährt er fort.
Lage Stadt Hartberg:
In der Stadt Hartberg stand die Stadtfeuerwehr Hartberg mit insgesamt sieben Fahrzeugen und 26 Feuerwehrleuten bei 62 Schadenslagen im Einsatz. Besonders viele umgestürzte Bäume forderten die Kräfte. Die Ringstraße in Richtung Masenberg, welche durch das Einsatzgebiet der Feuerwehr Hartberg verläuft, musste für mehrere Tage gesperrt werden, da die Lage am Ringkogel zu gefährlich für die Einsatzkräfte wurde. Ebenfalls am Ringkogel wurde ein Fahrzeug von den umfallenden Bäumen eingeschlossen – in einer nicht ungefährlichen Rettungsaktion gelang es der Stadtfeuerwehr Hartberg, die Fahrzeuginsassen aus der „Hölle“ zu befreien“, so Feuerwehrkommandant Hannes Böchheimer. Paralell dazu unterstützte die Feuerwehr Hartberg die Feuerwehren Penzendorf, Grafendorf und Mitterdombach mit schwerem Gerät.
Abschließend lässt sich sagen, dass dies ein noch nie Dagewesenes Ereignis war. Insgesamt standen seitens des Abschnittes 1 ganze 177 Kräfte mit 24 Fahrzeugen bei 422 Lagen im Einsatz. Unterstützt wurde man dabei von weiteren, zahlreichen Feuerwehrkräften.
Lage Penzendorf:
35 Einsatzkräfte standen mit drei Fahrzeugen bei knapp 100 Schadenslagen in Penzendorf im Einsatz. Am Sonntag und am Montag wurden sie indes von der Feuerwehr Hartberg mit dem schweren Rüstfahrzeug mit Kran, von der Feuerwehr Bad Waltersdorf mit der Teleskopmastbühne und von der Feuerwehr Mönichwald mit Manneskraft und Motorsägen unterstützt, da es nicht möglich war, alle Lagen in ihrem Einsatzgebiet selbst zu bewältigen. Besonders prekär war die Lage zwischenzeitlich in Staudach, einem Ortsteil von Greinbach. Am Samstagabend musste man alle Versuche abbrechen, die Verkehrswege nach Staudach freizuhalten, da sich die Lage innerhalb von wenigen Stunden dramatisch verschlechterte und größte Lebensgefahr für die Einsatzkräfte bestand. Ein Autofahrer war zwischenzeitlich in Staudach eingeschlossen, nach dem Ermitteln der Koordinaten wurde dieser per Telefon zu einem nahegelegenen Bauernhaus gelotst, um dort bis zum darauffolgenden Tag Unterschlupf zu finden.
Lage Pöllau:
Im Pöllauer Tal war die Feuerwehr Pöllau seit Freitagvormittag im Einsatz. Insgesamt wurden 114 Schadenslagen gemeldet. Man entschloss sich, Bereitschaftsgruppen zu bilden, um direkt per Funk alarmiert werden zu können. Zusätzlich zu den Einsätzen aufgrund des Sturmes musste man zu zwei Brandmeldealarmen, einer überhitzten Heizungsanlage und einer PKW-Bergung ausrücken. Am Sonntagnachmittag traf ein KHD-Zug des Feuerwehrabschnittes 3 aus Dechantskirchen ein, um die Pöllauer Kräfte bis in die Abendstunden zu unterstützen. Im Einsatz standen seitens der Feuerwehr Pöllau 63 Kräfte mit neun Fahrzeugen.
Lage Mitterdombach:
In Mitterdombach stand die örtliche Feuerwehr mit zwei Fahrzeugen und 18 Kräften insbesondere auf der B54 und l406 im Einsatz – diese mussten für 24 Std. gesperrt werden, da die Lage für die Einsatzkräfte zu gefährlich wurde. Sämtliche Gemeindestraßen in den Katastralgemeinden Siebenbrunn, Mitterdombach und Flattendorf waren von umgestürzten Bäumen bedeckt – hier kam man auf unglaubliche 120 Schadenslagen. Im Feuerwehrhaus errichtete man zwischenzeitlich eine Notunterkunft für eingeschlossene Personen – Mitterdombach war nämlich kurzfristig selbst von der Außenwelt abgeschnitten.
Lage Schildbach:
Die Feuerwehr Schildbach stand mit drei Fahrzeugen und 36 Kräften im Einsatz. Insbesondere das Freimachen der B54 und der L406 war die größte und aufwendigste Lage im Einsatzgebiet. Unterstützt wurden die Kräfte dabei am Sonntag von den Zügen der Feuerwehrabschnitte 3 und 4. Zahlreiche Häuser und Dächer wurden von umstürzenden Bäumen schwer beschädigt. Ebenfalls unterstützt wurde man von vielen Privatpersonen mit schwerem Gerät, einem Harvester, zwei Radladern und zahlreichen Traktoren.
Bericht & Fotos: BI d. V. Matthias Novacek